STADTKUNSTLAND 2020 – Auswahl der „Lichtkünstler“ und Kunstwerke getroffen

Für "STADTKUNSTLAND 2020 - Lichtskulpturen in Bruck" wurden nach der erfolgten Wettbewerbs-Ausschreibung neun Künstler (-teams) eingeladen, sieben Arbeiten wurden letztlich eingereicht. Der Wettbewerbsausschuss (Klaus Wollenberg, damaliger Kulturreferent, Roland Klehr, Stadtverwaltung/Leiter Allgemeine Verwaltung und Gerhard Derriks, Kurator) wählten hieraus vier Arbeiten aus, die ab September/Oktober für eine begrenzte Zeit im Brucker Westen an verschiedenen Standorten stehen werden.

Im Sommer nächsten Jahres entscheiden die Bürger, welches von der Stadt angekauft werden soll. Die Kulturstiftung Derriks wird ein weiteres erwerben und der Stadt als dauerleihgabe zur Verfügung stellen.

Dies sind die vier Lichtkunstwerke



Christoph Hildebrand richtet mit „GIMMEABREAK HELIX“, einer Text-Arbeit, urmenschliche Fragen an den Betrachter: WOHER kommen wir? WOHIN gehen wir?
Diese Fragestellungen und die Suche nach Antworten sind der Ursprung von Religion und Philosophie. Aber es sind auch ganz aktuelle Fragen, die wir uns täglich stellen bzw. wir uns stellen sollten und über die wir in persönlichen oder gesellschaftlichen Krisenzeiten gezwungen sind, sehr gründlich nachzudenken. Bezogen auf unser Miteinander sind es Fragen, über die wir uns am Stammtisch oder unter (Partei-) Freunden die Köpfe heiß reden, wenn es um lokale, nationale oder globale Politik geht. Für einen Zugewanderten schwingt eine ganz eigene Bedeutung mit, für junge Menschen am Beginn ihres Lebenswegs sind es vermutlich die wichtigsten Fragen ihres Lebens, die in ihrem späte-ren Handeln beantwortet werden . . .



Siegfried Kreitner gibt mit der Stele und dem künstlerischen Konzept „VIII 2019“ einen Hinweis in der aktuellen Klimakrise. Die minimalkinetische Skulptur wandelt mit 4 Solarelementen das einfal-lende Sonnenlicht in Elektrizität um und erzeugt so die Energie für ihre eigene Bewegung. Abhängig von der Lichtintensität variieren die Geschwindigkeiten. So ist die Bewegung des Solarmoduls der der Sonne zugewandten Seite schneller. Die des Solarmoduls auf der verschatteten Seite langsamer. Darüber hinaus wird diese Sonnenenergie für die Aufladung eines Elektrischen Akkumulators ge-nutzt. Der hier gespeicherte Strom versorgt – auch in der Dunkelheit - die Blauen LED-Leuchtelemente.
Die Skulptur ist somit autonom und benötigt keine externe Stromversorgung.



Carolin Liebl & Nikolas Schmid-Pfähler bringt mit der Arbeit „Macrocontroller“ den Betrachter die Technik näher, die heute in allen elektronischen und digitalen Geräten Grundbestandteil ist: Eine überdimensionale, quadratische Platine mit kupfernen Leiterbahnen ist in der künstlerischen Umsetzung mit zahlreichen, bunten LED-Leuchten bestückt. Das Lichtobjekt hat die Form eines riesigen Microcontrollers mit seinen zahlreichen Anschlüssen zu allen Seiten hin, er steht für die Digitalisierung. Über die quadratische Platine schlängeln sich kupferne Leiterbahnen, deren Verzweigungen an das Verkehrsnetz der Stadt erinnern. Überall in diesem Netzwerk funkeln bunte Lichter, sie scheinen mal heller, mal dunkler und wechseln rege ihre Farbe, sie stehen für die Aktivität und den (Informations-) Austausch im analogen und digitalen, städtischen Netzwerk. Die von der Platine ausgehenden Stahl-Rohre mit ihren offenen Enden, sind Anknüpfungspunkte und Kontakt-Schnittstellen, die für das überregionale Netzwerk und die Weltoffenheit Fürstenfeldbrucks stehen.



Anne Pfeifer & Bernhard Kreutzer fordern mit der Arbeit „Let three be light“ die Interaktion mit den Betrachtern und macht damit deutlich, dass durch Zusammenarbeit ein größerer Erfolg erreicht werden kann. Die LED-Lichtstreifen im Inneren der dreiteiligen Installation können erleuchten, wenn Betrachter*innen gemeinsam mit der Skulptur einen Stromkreislauf bilden. Dazu wird zwischen den einzelnen Stahlkörpern von den Betrachter*innen eine Verbindung geschaffen, indem sie diese anfassen. Der hierbei fließende Strom ist so gering, dass er für den Menschen nicht gefährlich ist.
Damit die Skulptur komplett erleuchten kann, benötigt es mindestens zwei Menschen, die über die Skulptur in Interaktion treten. Eine einzelne Person kann nur jeweils zwei Teile der Skulptur erleuchten. Auch können mehrere Menschen sich an die Hand nehmen und den Stromkreislauf bilden. Nur durch die Begegnung der Menschen untereinander, kann die Skulptur leuchtend betrachtet und erfahren werden.




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Stadt Fürstenfeldbruck
Hauptstr.31
82256 Fürstenfeldbruck

Stand: 04/24/2024
Quelle: